Samstag, 29. Dezember 2012

Wenn die Nachbarn bei strahlendem Sonnenschein die ersten Raketen anzünden

Ich sitze am Schreibtisch meines Vaters. Ich habe Ferien und eigentlich will ich den ganzen Tag auf dem Sofa liegen, eingewickelt in eine Decke, teetrinkend lesen! Fehlt nur noch der Schnee für das perfekte Nachweihnachtsferiengefühl.

Lesen tue ich tatsächlich und das in rauen Mengen, aber leider nicht das, was ich gerne lesen würde. Stattdessen: Lauter Texte, die vielleicht Informationen zur Rolle des Zuschauers im postdramatischen Theater enthalten könnten. Vor den Ferien bin ich einen Vormittag in die Bibliothek gegangen und habe stapelweise Kopien wieder herausgeschleppt.

Die lese ich jetzt. Für meine erste Hausarbeit - von dreien. Ich kämpfe mit mir selbst um jedes Wort. Ich will eigentlich heute alles lesen und mir Notizen machen, morgen die Gliederung und dann Montag alles schreiben. Ich weiß, da ist Silvester - egal! Die Uni macht einen manchmal zu einem Übermenschen - alles, was sonst wichtig ist, wird unwichtig.

Ich muss nur noch vier Seiten schreiben und ich will noch ein paar Tage frei haben ohne lästigen Druck im Hinterkopf, dass da ja noch die Hausarbeit wartet.

Die Texte nerven. Ich will nicht mehr. Selbst mein Bruder ist beeindruckt von meiner Selbstdisziplin. Ich kenne mich und misstraue ihr. Wenn ich das Ding wirklich bis Montag fertig habe, belohne ich mich selbst, indem ich Donnerstag zu Primark fahre - man muss sich selbst Anreize schaffen.
Wie gebe ich Lexikoneinträge richtig im Literaturverzeichnis an?

Ich darf nicht aufgeben!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen