Montag, 24. November 2014

Das Ding mit dem Azteken-Schal

Letztes Jahr im Dezember, kurz vor Weihnachten habe ich mir einen Aztken-Schal gekauft. Für die weniger Modebewanderten: Das ist einfach ein Wollschal (oder wohl eher ein schöner Plastik-Polyacrylschal) mit buntem Aztekenmuster (Streifen, Dreiecke und so'n Zeug). Ich habe also meinen Azteken-Schal in wunderschönen Herbst-/Winterfarben gekauft und war ganz glücklich.

Die ganze kalte Jahreszeit über wärmte dieser schöne Schal meinen Hals. Ab und zu sah ich dann zwar immer mal wieder ein paar Gestalten mit dem gleichen oder einem ähnlichen Exemplar durch die Gegend laufen, aber insgesamt hielten sich die Azteken-Schals in der Fußgängerzone oder der Uni ziemlich in Grenzen.

Doch jetzt sieht es auf einmal ganz anders aus: Ich bin umringt von Azteken-Schals, in jedem Geschäft, jedem Omline-Store und gefühlt um jeden Hals jedes weiblichen Wesens zwischen 14 und 28 winden sich die bunten Dinger und ich ärgere mich zu Tode.

Nicht weil ich denke: "Bäh, ich will aber die einzige mit Azteken-Schal sein!", sondern, weil, wenn etwas in einer Saison unglaublich modern ist, es das in der nächsten garantiert nicht mehr ist. Gelte ich dieses Jahr also als unglaublich hipp mit meinem Schal (hüstel, wer's glaubt), werde ich im nächsten Winter bestimmt schief angeschaut, wenn ich immer noch mit dem Azteken-Schal von vor ZWEI Saisons um den Hals durch die Kälte stiefele.

Das bedeutet, ich nehme bereits jetzt innerlich Abschied. Klar, ein Winter liegt noch vor uns, meinem bunten Schal und mir, aber das wird wohl auch der letzte sein. Jegliche Investitionen in Exemplare mit ähnlichem Muster aber anderen Farben habe ich mir deshalb auch verkniffen, denn auch wenn es einem ja eigentlich egal sein sollte. Ich will dann doch nicht schief angeschaut werden, nächste Saison!

Montag, 17. November 2014

Von wegen verdorben!

Spätestens seit der 12. Klasse weiß ich, dass schon immer gemeckert wurde über die Jugend und zwar wirklich schon immer, immer, immer. Damals, in der 12. Klasse legte meine Deutschlehrerin nämlich so ein schönes Zitat von Sokrates auf den Tageslichtprojektor (ohne zu sagen, dass es von Sokrates war) und nachdem wir alle schön spekuliert hatten, in welcher großen deutschen Tageszeitung das wohl gestanden haben könnte, kam der große Überraschungseffekt: In gar keiner, nein die Jugend war nur eben schon immer verdorben!

Ja, ja, damals in der 12. Klasse mit zarten 17 Jahren haben wir alle darüber gelächelt, ja ach, die Erwachsenen eben, ja, schon klar, die verstehen eben einfach nie, dass die Jugend cool ist!

Heute mit zwar immer noch recht zarten 22 fühle ich mich gar nicht mehr so jugendlich, aber mir ist schon klar, dass ich im landläufigen Sinne wahrscheinlich immer noch zur Jugend von heute gehöre und als Mitglied dieser möchte ich nun eine Lanze brechen. Für mich, für die, die jünger sind als ich, für uns:

Ich saß heute im Bus. Ich Student, neben mir wahrscheinlich auch Student, aber zur Mittagszeit, also war natürlich alles voll mit Schülern. Vor uns Schüler, hinter uns und im Gang neben uns sowieso. Der Bus hielt, die Tür ging auf, eine alte Dame mit Rollwagen wollte einsteigen und ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie ein Mädchen aufsprang, der Dame in den Bus half, den Rollwagen hinterhertrug und ihr einen Sitzplatz anbot. Meine Güte, dachte ich, die Jugend von heute, sowas von gut erzogen.

Drei Haltestellen später wollte die Dame aussteigen und wieder sprang das Mädchen in Lichtgeschwindigkeit auf, vom Gang folgte ein weiterer Kavalier und der Frau wurde - nun im Doppelpack - aus dem Bus geholfen.

Meine Herren, dachte ich, was geht denn hier ab, so viel geballte Höflichkeit und das von circa 15-Jährigen! Der Student neben mir und ich, wir hatten uns nicht gerührt - zu unserer Verteidigung, alles ging so schnell, wir hatten keine Chance!

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Mitten drin am Anfang

Vor zwei Wochen waren noch Semesterferien und ich steckte mitten zwischen Bachelor und Master, das eine fertig, das andere noch nicht angefangen. Als mein Bachelorstudium vor gut drei Jahren kurz bevorstand, habe ich mich unglaublich gefreut. Ich war hibbelig, ich war aufgeregt, klar hatte ich auch Angst, aber die Vorfreude hat definitiv überwogen, die Freude auf alles Neue, Spannende, Fantastisch-Unihaftige.

Vor zwei Wochen also, kurz vor Beginn meines Masterstudiums hätte es mir eigentlich genauso gehen sollen. Gut, klar, es ist nicht mehr alles neu, ich weiß, wo die Mensa ist und muss auch nicht auf jede Ersti-Feier, um Freunde zu finden, aber ich hätte mich doch freuen sollen auf all das neue Wissen, das mich erwartete.

War aber nicht so. Ich hatte keine Lust, ich hatte gar keine Lust. Der Grund: Mein fünftes Bachelorsemester, also das letzte, in dem ich Module belegt habe, die ich belegen musste, war stinkelangweilig. Zwei Seminare waren unbenotet und bestanden nur aus Referaten und seien wir ehrlich, ohne Note gibt sich niemand Mühe und wenn sich die ersten Referatsgruppen keine Mühe geben, dann fehlt ab dem dritten Vortrag sogar die lahmste PowerPoint-Präsentation und vorne hockt ein Haufen Studenten, denen man anmerkt, dass ihre Vorbereitung sie vielleicht eine halbe Stunde gekostet hat.

Und da habe ich Angst bekommen: Was, wenn das jetzt noch mal zwei Jahre so weiter geht? Klar, ich will den Master, weil ich dann bessere Jobaussichten habe, aber noch mal vier Semester Germanistik-Seminare aus ehlenden Referaten und VWL-Vorlesungen, bei denen die Klausur am Ende 300 auswendig gelernte PowerPoint-Folien abfragt? Nö, kein Bock! So ging ich also letzte Woche lustlos in meine Veranstaltungen, trottete langsam meine 20 Minuten zur Uni und befürchtete das Schlimmste... 

Und dann kam alles anders. Meine Russisch-Dozentin ist megamotiviert und supersüß, in meinem Tragik-Seminar lesen wir unter aderem "Homo Faber", eines meiner absoluten Lieblingsbücher, im Kolloquium haben wir uns auf die Lektüre - und zwar nur die Lektüre - von Anna Karenina geeinigt, in VWL erzählt mir ein bereits emeritierter Professer, zwar etwas altmodisch, dafür aber umso charmanter etwas über die philosophischen Grundlagen der Unternehmensethik, in einer anderen Vorlesung wurde uns am Anfang explizit gesagt, dass in der Klaur Gedankengänge gefordert werden und kein Bulimie-Lernen, und selbst die allgemeine Steuerlehre ist spannend.

Das Ergebnis: Ich bin motiviert, glücklich, gespannt, muss mich mit keinen unmotivierten Referatsgruppen auseinandersetzen und kann das tun, weshalb ich an der Uni bin: ganz viel lernen und über das Gelernte noch mehr nachdenken, liebes Masterstudium, ich danke dir, dass es dich gibt!




Dienstag, 12. August 2014

Bachelorarbeit Status VII

So, ihr Lieben, es ist geschafft, die Bachelorarbeit ist weg, einfach weg und das schon seit mehr als einer Woche - und wie geht es mir jetzt?
Am Anfang war es komisch, so viel Zeit zu haben, das bin ich nicht mehr gewohnt, sämtliche Semesterferien seit zweieinhalb Jahren wurden entweder Praktika oder Hausarbeiten gewidmet. Klar bin ich da auch mal eine Woche weggefahren, aber mehrere Wochen zu Hause auf mich allein gestellt ohne Uni-Aufgaben, das war ich das letzte Mal nach dem ersten Semester. (Und um ehrlich zu sein, bin ich damals gleich wieder zurück in Mamas Nest gekrochen, um mich von den Strapazen zu erholen - das waren noch Zeiten!)

Nun bin ich aber in meinem eigenen Zuhause und muss mich beschäftigen. Ja, erst habe ich eine Staffel "Mad Men" und "New Girl" nach der anderen geschaut, musste aber schnell feststellen, dass das auf Dauer nicht zufrieden macht. Dann habe ich überlegt, mich schon auf das nächste Semester vorzubereiten, aber so ein Streber bin ich dann doch nicht. Klar, lesen ist immer gut, und in den nächsten Wochen erscheinen ohne Ende neue Bücher, die ich mir definitiv zulegen werden, aber zwei Wochen lang jeden Tag von morgens bis abends? Nein, auch nicht ideal!

Hach, da habe ich mich so auf meine freie Zeit gefreut und jetzt ist es so schwierig, sie zu füllen. Momentan gebe ich mich mit einem Kompromiss zufrieden: Ein bisschen arbeiten und Geld verdienen, ein bisschen lesen, ein bisschen "New Girl" schauen (mit "Mad Men" bin ich leider durch), ein bisschen Russisch-Vokabeln lernen... und ja, eigentlich geht es mir so sehr gut - nächste Woche startet dann aber hoffentlich mein Italienisch-Sommerkurs!

Montag, 28. Juli 2014

Bachelorarbeit Status VI

Liebe Leute,

es ist fast vollbracht! Ich habe heute zum hundertausendsten, aber definitv auch finalen Mal meine Bachelorarbeit durchgelesen und jetzt ist Schluss. Bis ich die Note habe, werde ich keinen Blick mehr in die Seiten werfen, aus Angst, irgendwo noch einen Fehler zu entdecken.

Ich habe jetzt alles in zehn Versionen abgespeichert und an alle meine E-Mail-Accounts geschickt. Morgen werde ich das Meisterwerk ausdrucken und zum Binden geben und am Donnerstag wird es dann beim Prüfungsamt landen - wenn alles gut geht. Bis dahin bin ich noch nicht hundert-Prozent erleichtert, aber am Donnerstag werde ich so leicht sein, dass ich fliegen kann!

Donnerstag, 24. Juli 2014

Girls Girls Girls Girls Girls


Ich liebe diese Serie, ich liebe, liebe, liebe, liebe, liebe sie. Sie ist fantastisch, sie ist witzig, sie ist klug und intelligent, sie ist böse, sie ist unglaublich ironisch, weil sie einfach ehrlich ist. Ich könnte mich die ganze Zeit totlachen, während ich mich fremd schäme oder mich ständig irgendwo wiedererkenne.
"Girls" ist die genialste Serie, die ich jemals gesehen habe. Sie ist so unglaublich gut und jeder, jeder, jeder sollte sie sich anschauen!

Mittwoch, 16. Juli 2014

Was aus einem Gurkenglas nicht alles werden kann


Vor einer Zeit habe ich ein Video von Aimee gesehen, in dem sie leere Gläser, in denen mal irgendwelche eingelegte Sachen oder so waren, als Blumenvase und Co weiterverwendete. Ich fand die Idee zwar ganz nett, habe mir aber dann gar nicht mehr so die Gedanken darüber gemacht, weil ich ohnehin nie Schnittblumen kaufe.

Vor Kurzem habe ich aber mal wieder ein Glas saure Gurken geleert und hätte das gute Stück zum Altglascontainer bringen müssen, denn ich hasse es, wenn der Kram bei mir ewig rumsteht. Ich hatte aber auch keine Lust, zehn Minuten zu gehen, um ein leeres Gurkenglas loszuwerden und da habe ich mich an Aimees Trick erinnert.

Ich also wunderbar das Glas in heißes Wasser gelegt, damit das Etikett abgeht, sah hinterher auch wirklich schon viel schicker aus, nur hatte ich natürlich keine Blumen. Geld dafür wollte ich erst recht nicht ausgeben - aber zum Glück habe ich einen Garten. Da ist zwar nicht so viel Geblümtes drin, aber zumindest ein bisschn und das durfte dann auch gleich in meine neue Blumenvase wandern - was für ein Aufstieg, liebes Gurkenglas!

Freitag, 11. Juli 2014

Die Arglosen - Francesca Segal


Auch wenn es nicht die ganz große Literatur ist, es ist die, die man eine Weile nicht mehr aus der Hand legen will. Zumindest ging es mir so, als ich "Die Arglosen" von Francesca Segal vor ein paar Wochen gelesen habe. Es geht um ein jüdisches Pärchen in London kurz vor der Hochzeit. Da verliebt sich der Verlobte auf einmal in die Kusine seiner zukünftigen Frau. Ich will zwar nicht die Spannung vorwegnehmen, aber es geht nicht um eine geheime Affäre oder sonstiges, sondern vielmehr um den Kampf dieses Mannes mit sich selbst und mit der Liebe. Dabei fühlt man sich genauso geborgen und beengt in der jüdischen Gemeinschaft Londons wie die Protagonisten und möchte einerseits ein Teil dieser sein, ist andererseits aber froh, dass die eigene Mutter und die des Freundes nicht alle zwei Tage telefonieren. Absolut empfehlenswert!

Montag, 30. Juni 2014

Ohne Status


Die Bachelorarbeit liegt bei meiner Mutter und von mir aus kann sie da gerne ein/zwei Wochen ruhen, bevor sie den Weg zurück zu mir findet. Ich komme auch gut ohne sie klar! Wie befreiend es erst sein wird, wenn sie dann richtig abgegeben ist.

Statt mit Familienromanen muss sich mein Gehirn nun mit russischen und französischen Vokabeln beschäftigen, denn da schreibe ich demnächst noch zwei Klausuren. Die Noten zählen zwar nicht mehr, aber ich möchte das trotzdem gut machen - das ist halt die alte Perfektionistin in mir, die sich von der Faulheit nicht überreden lässt. Macht ja auch nichts, so bachelorarbeitsfrei hab ich ja die Zeit dazu.

Freitag, 27. Juni 2014

Bacholorarbeit Status V

So, ich liege in meinem Bett und lese zum zweiten Mal alles Korrektur. Eigentlich bin ich ganz zufrieden. Vor allem meine Struktur überzeugt mich. Ich habe einen guten roten Faden, die Kapitel bauen auf einander auf.

Heute Abend schicke ich dann alles meiner Mutter, die freut sich schon darauf. Es geht jetzt irgendwie alles ganz schön schnell voran! Aber das ist auch gut so!

Sonntag, 22. Juni 2014

Bachelorarbeit Status IV

So, ich habe es geschafft, die erste Fassung ist fertig und das eine Woche früher als geplant. Ich bin Freitag und Samstag früh aufgestanden, um schon vor dem Frühstück ein paar Seiten zu schreiben - es gibt nichts Besseres, als dann eine große Frühstückspause zu machen, weil man weiß, dass man schon einige geschafft hat. 

Heute habe ich ausgeschlafen, aber weil nur noch zwei Seiten Fazit fehlten, hat das nichts gemacht. Die habe ich dann am Nachmittag geschrieben und es ist wirklich seltsam, dass ich jetzt 31 Seiten geschrieben habe, das ist zwar nicht wahnsinnig viel, aber irgendwie doch zehn Seiten mehr als meine längste Hausarbeit und deshalb mehr, als ich bis jetzt jemals geschrieben habe. 

So, ich bin ein bisschen stolz auf mich, obwohl noch sehr, sehr, sehr viel Arbeit vor mir liegt, weil alles noch mehrmals überarbeitet werden muss, bevor ich den Text meiner Mutter zum finalen Korrekturlesen schicke. Mein angestrebter Abgabetermin ist Ende Juli, also noch fünf Wochen hin, das sollte ich schaffen!

Donnerstag, 19. Juni 2014

Bachelorarbeit Status III

Ich bin auf Seite 18 und habe heute zwei wunderbare Grafiken gebastelt, auf die ich ganz stolz bin. Man muss dazu wissen, dass ich bis jetzt ein absoluter Grafik-Verweigerer war, was Hausarbeiten anging. Mir ist klar, dass das Schwachsinn ist, aber in einer Germanistik-Hausarbeit werden Abbildungen nunmal nicht unbedingt vermisst, wenn sie nicht da sind. Allerdings fand sich selbst in der einen Hausarbeit, die ich in VWL geschrieben habe, nichts, was einem Diagramm oder einer Grafik auch nur ansatzweise ähnelte. Ich war der festen Überzeugung, dass Worte allein es auch bringen.

Der Überzeugung bin ich immer noch, meine Hausarbeit in VWL hat auch ohne Grafiken eine gute Note bekommen, aber mittlerweile glaube ich schon, dass man mit ein paar Strichen, Säulen, Balken und Kreisen die ganzen Worte noch verständlicher machen kann. Außerdem macht mir das Gebastele mit PowerPoint und Excel wahnsinnig Spaß und ich bin ganz stolz, wenn da am Ende was rauskommt, was gut aussieht. Fünf Abbildungen haben es jetzt in meine Arbeit geschafft, mehr werden es wohl auch nicht, man muss das Ganze ja nicht gleich übertreiben!

Meinen Stress mit der Bachelorarbeit gleiche im momentan durch shoppen aus. Vorwiegend online. Die Wirtschaft freut's, mein Portmonnaie weniger, dafür geht es meiner Seele ein bisschen besser. Vor allem Klamotten und Bücher finden gerade ihren Weg zu mir, vor einer Stunde habe ich aber auch Kleiderbügel und eine neue Tasche bestellt - hoffentlich kommen die bald!

Mittwoch, 18. Juni 2014

Bachelorarbeit Status II

Um der Panik von gestern zu begegnen, habe ich heute sechs Seiten geschrieben. Außerdem sind mir ein paar wirklich gute Einfälle gekommen und ich glaube, insgesamt enwickelt sich alles ganz gut. Trotzdem bin ich noch nicht wieder so zuversichtlich wie noch vor ein paar Wochen, aber das kommt hoffentlich demnächst wieder.

Die Hälfte ist jetzt schon geschrieben, der Rest soll bis nächste Woche Sonntag, also dem 29. Juni, fertig sein - nur in der ersten Fassung - damit ich dann noch einen Monat zum Korrekturlesen und Co. habe. Das sollte ich eigentlich gut schaffen. Ein bisschen Angst hab ich trotzdem immer noch!

Dienstag, 17. Juni 2014

Bachelorarbeit Status I

Heute zum ersten Mal wirklich Angst, nicht rechtzeitig fertig zu werden, was Quatsch ist. Die erste Fassung soll in zwei Wochen stehen, ein Drittel hab ich schon, das schaffe ich auf jeden Fall, trotzdem leichte Panik.

Dafür herausgefunden, wie man mit Excel Säulendiagramme erstellt. Wie viele Bachelorarbeiten in Germanistik gibt es wohl, in denen Säulendiagramme vorkommen?

Samstag, 10. Mai 2014

Instagram-s-da-bum-s II

Einfach weil ich die quadratischen Fotos so mag. Hier also noch ein paar: Der Ziegelstein-Möbelfuß, Abschied von meinen Lieblingsregalen, ein abgeschliffener Tisch und verlagerte Bücherstapel!

Mittwoch, 23. April 2014

Und wir starren alle auf unsere Telefone

Gestern hat die Uni wieder angefangen. Ich muss eigentlich nichts mehr machen, außer der Bachelor-Arbeit. Das ist nicht so viel. Deshalb habe ich mir überlegt, noch zwei Sprachkurse zu machen. Französisch fing gestern Morgen an. 

Ich bin also zur Uni gefahren, war zu früh da, weil ich beim ersten Mal immer lieber ein bisschen früher da bin, damit ich einen vernünftigen Platz bekommen. Das hatten sich andere natürlich auch überlegt, der Raum war aber noch abgeschlossen.

Also standen wir alle im Flur und haben gewartet. Und während des Wartens haben alle auf ihre Smartphones gestarrt, damit sie nur ja nicht in das Gesicht eines anderen Kursteilnehmers blicken mussten. Ich fand das erst so albern. Alle mussten sie zeigen, wie beschäftigt sie sind, dass sie tausend Freunde haben, denen sie unbedingt jetzt sofort, dienstagmorgens um acht Uhr bei WhatsApp schreiben müssen. Ich brauch euch alle anderen blöden Teilnehmer nicht, ich habe Freunde.

Ich wette keiner von denen hat all seinen Freunden geschrieben. Niemand braucht so lange, um ein paar Nachrichten zu schreiben. Sie haben alle auf ihren Bildschirmen rumgetippt, zehn Mal facebook gecheckt, damit sie nur möglichst beschäftigt aussahen!

Ich fand das ja aber so albern und habe also erstmal nicht mein Telefon rausgeholt, sondern so freundlich wie möglich in die Luft geschaut, damit sich, wenn die Tür offen wäre und wir uns alle einen Platz suchen würden, jemand nettes neben mich setzen würde.

Na ja. Zehn Minuten habe ich das halbwegs freundlich in-die-Luft-Gegucke ausgehalten. Dann habe ich mein iPhone rausgeholt. Ich musste wirklich sowas von dringend noch einer Freundin schreiben!

Montag, 7. April 2014

In 24 Tagen

Ja, was passiert da? In 24 Tagen ist der erste Mai. Da haben wir frei (ha, das reimt sich), aber das ist nicht das wirklich Wichtige, das in 24 Tagen passiert. In 24 Tagen ziehe ich nämlich auch um. Das vierte Mal in meinem 22-jährigen Leben, was einen Umzug alle fünfeinhalb Jahre macht. Das ist irgendwie gar nicht so wenig!

Na ja, ich ziehe jedenfalls von hier woanders hin, bleibe aber in der gleichen Stadt. Dafür verlasse ich das Wohnheim, in dem sich leider in letzter Zeit der Dreck stapelte, und werde nun in Zukunft eine unglaublich saubere Wohnung mit einer noch sauberen Küche bewohnen - wer's glaubt! Nein, ich bin wirklich kein Hygiene-Freak, aber der Zustand hier ließ in letzter Zeit wirklich mehr als zu wünschen übrig und da wurde dann auch meine Toleranzgrenze überschritten.

Nun muss ich also auf einmal Zeug planen, das ich noch nie planen musste: Internet, Fernsehen, Strom. Ich habe Möbel verkauft und werde demnächst im großen schwedischen Möbelhaus neue kaufen. Außerdem sind schon ein paar schöne Stücke über ebay-Kleinanzeigen in mein noch sehr kleines Zimmer gewandert und ich habe sogar selbst ein bisschen gewerkelt.

Mit Schmirgelpapier und Holzlack aus dem Baumarkt sind zwei Hocker weiß geworden und ein alter Tisch mit weißen Hitzeflecken wieder schön. Da bin ich dann doch ganz stolz auf meine eigenen weiblichen Handwerkerfähigkeiten.

Ohne Bücherregal und Schrank sieht es hier gerade zwar ziemlich chaotisch aus, aber in 24 Tagen ändert sich das ja!

Mittwoch, 2. April 2014

Instagram-s-da-bum-s


So, ich bin da jetzt auch mal unterwegs. Eigentlich schaue ich mir ja lieber die Bilder der anderen an, als selbst welche zu posten, andererseits werden die Bilder mit den Filtern schon irgendwie ganz schön schön. Also gibt es von mir auch ab und zu mal ein paar gelbe oder ausgeblichene oder verdunkelte Bilder, die ich mit meinem iPhone gemacht hab.
Und wer diese Bilder finden will, kann das hier.

Dienstag, 18. März 2014

Warum eigentlich nicht?

Ich lese einen Krimi. Ich lese "Mittsommermord" von Henning Mankell - ein Wallander. Ich war gestern im Buchladen und wollte eigentlich "Dame, König, As, Spion" von John le Carré kaufen, aber das hatte sie nicht, die große Buchladenkette. 

Genervt bin ich also aus der "Spannungs"-Abteilung rüber zur Belletristik. Genervt habe ich ein paar Blicke auf bunte Cover auf halbhohen Büchertischen geworfen und kurz danach festgestellt: Nein, ich will das nicht. Ich will einen Krimi, ich will ein dunkles, mysteriöses, gefährliches Cover. 

Also zurück in die "Spannungs"-Abteilung und entnervt festgestellt: Das will ich ich auch nicht. Ich will keinen Krimi, von dem schon das Blut läuft, der nur dadurch spannend wird, dass man alle paar Seiten damit rechnen muss, dass der unschuldigen, jungen Journalistin, die Nachforschungen in einem komplizierten Fall von verschwundenen Mädchen anstellt, gleich die Kehle aufgeschlitzt wird. Ich will einen guten Krimi, der nicht durch Brutalität spannend wird, sondern durch Intelligenz. 

Das Problem: Ich habe keine Ahnung von Krimis. Wenn man mich fragt, was ich lese, dann sage ich: "Ach, eigentlich alles so, nur keine Fantasy und kaum Krimis." Wieso ich also jetzt auf einmal Krimis lesen will? Gestern habe ich "Sand" von Wolfgang Herrndorf durchgelesen. Seit langer Zeit hat mich ein Buch wieder so gefesselt, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie die Zeit vorbeiraste. "Sand" ist aber kein typischer Krimi. Es ist mehr so eine Spionagegeschichte, weshalb ich mir ja auch John le Carré zulegen wollte, aber den hatte die schlecht sortierte Buchladenkette nicht im Sortiment. Ich hatte also die Wahl zwischen ohne-Buch-wieder-aus-dem-Laden-gehen und einen-anderen-Krimi-mitnehmen. Weil ich aber unbedingt gleich das nächste spannende Buch lesen wollte, musste eins mit.

Unschlüssig huschte mein Blick also über die Buchrücken und meine Laune wurde immer schlechter. Ich wollte ein Buch, aber ich hatte keine Ahnung, welches ich nehmen sollte und mit Beratungen durch Buchhändler habe ich meistens eher schlechte Erfahrungen gemacht. Also musste ich anderes Wissen heranziehen. Mein einziges Krimiwissen habe ich von meinem Vater. Der liest fast nur Krimis. Und der hat alle Wallander gelesen. Deshalb habe ich mir also aus dem Regal mit den schwarzen Buchrücken einen Wallander genommen und lese jetzt einen Krimi, der keine Spionagegeschichte ist, sondern ein richtiger Krimi mit Kommissar. Ich habe schon mal ein paar Wallander gelesen (2 oder 3) aber da war ich erst 13 oder 14. Ich bin mir sicher, dass ich damals noch nicht so viel verstanden habe. Deshalb gebe ich Herrn Mankell jetzt eine neue Chance. Auch Krimis können gut sein, wenn man sich die guten Krimis rauspickt. Vielleicht werde ich jetzt zur Krimileserin. Aber ich will nur intelligente Krimis und nicht welche, die nur brutal sind!

Donnerstag, 13. März 2014

Feiert euch!

Ich liege gemütlich in meinem Bett und schaue Tagesschau. Alles ist gut, erst wird über Uli Hoeneß berichtet, dann noch über was anderes und dann wird mit feierlichem Ernst verkündet, die Entscheidung, den Rundfunkbeitrag zu senken, sei gefallen.

Um ganze 48 Cent, von 17,98 Euro auf 17,50 Euro ist die ehemalige GEZ-Gebühr reduziert worden. WOW! WAHNSINN! FEUERWERK, BITTE! Ganze 48 Cent! Man wolle die Beitragszahler entlasten, heißt es da, sei aber dem Vorschlag, 73 Cent weniger zu verlangen, nicht gefolgt, um Rücklagen bilden und weniger Werbung senden zu können.

Ich liege also in meinem Bett und traue meinen Augen und Ohren kaum. Hören die sich selbst zu? Die Beitragszahler entlasten? Rechnen wir mal bitte nach: 0,48 Euro x 12 Monate, Mensch, das macht 5,76 Euro. Das ist kein Taschenbuch, das ist kein Kinobesuch, das ist keine DVD und auch kein Restaurantbesuch. Das ist der letzte Witz. 

Anstatt ihre supertolle Senkung zu feiern, sollten ARD, ZDF und der Deutschlandfunk diese doch lieber klammheimlich im stillen Kämmerlein durchführen, um sich nicht lächerlich zu machen. Ich als Fernseh-, Internet- und Rundfunknutzer fühle mich von diesem angeblichen Erfolg ehrlichgesagt völlig veräppelt. 

Bitte, nehmt doch meine 48 Cent wieder und sendet dafür einfach mal einen vernünftigen Film pro Woche, anstatt weiterhin zu 95% das Publikum 60Plus mit Schmonzetten und Musikantenstadl zu versorgen. Das einzig Vernünftige in eurem Programm sind die Nachrichten. Und das auch nur, wenn ihr euch nicht gerade selbst feiert!