Donnerstag, 7. Februar 2013

Irgendetwas läuft da schief!

Dem Großteil der deutschen Studenten geht es gerade wahrscheinlich wie mir: Sie lernen den ganzen Tag und schreiben eine Klausur nach der nächsten.
Gut, dagegen ist nichts einzuwenden. Natürlich gehört es zum Studium Prüfungen abzulegen und dafür auch zu lernen, wenn man gute Noten schreiben möchte.
Aber einfach nur hunderte von Skriptseiten auswendig lernen? Wo bin ich denn? Wieder zurück in der Grundschule? Ich habe nichts dagegen, wenn man für Klausuren auch etwas auswendig lernen muss, aber wenn Klausuren nur daraus bestehen, Ausweniggelerntes runterzuschreiben, dann läuft da irgendetwas schief. Dafür bin ich doch nicht an der Universität! Hier erwarte ich doch, dass man mich zum Denken anregt, dass in Klausuren ausführliche Argumentationen gefragt werden, in denen ich darlege, warum ich etwas so sehe, wie ich es sehe, oder Analysen von Texten mit entsprechenden Interpretationen, etwas, das zeigt, dass mein Geist zu mehr in der Lage ist als zum stumpfen Auswendiglernen und das dann wiedergeben.

Ich bin gerade wirklich ein bisschen entsetzt, wenn ich mir selbst beim Lernen zuschaue. Klar, das ist das, was in den Klausuren abgefragt wird und klar, ich will eine gute Note, also liefere ich das, was gefragt wird, aber das ist doch nur traurig! Das hat doch nichts mit einem Studium zu tun, in dem ich mich bilden soll! Das ist lernen und danach wieder vergessen.

Immerhin läuft es in der Germanistik nur in den ersten zwei Semestern so und ab jetzt schreibe ich Hausarbeiten!

Aber die Klausurkultur hier ist wirklich ein bisschen armselig. Es geht nicht ums Denken, es geht nicht ums Hinterfragen, ums Kritisch Beleuchten, es geht noch nicht einmal darum, Dinge zu verstehen, es geht nur darum, wer das lerneffektivste Kurzzeitgedächtnis hat. Ich glaube, meines ist ganz gut aufgestellt.
Also: weiterlernen!

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